GEWALT UNTERBRECHEN

„KLOPF‘ AN UND FRAG‘ NACH ZUCKER“

Mit großer Freude wurde der Zucker von StoP „Gewalt unterbrechen – klopf‘ an und frag‘ nach Zucker“ von Hadi Kosumowa in der Bäckerei & Cafe Rudolf Oberwart entgegengenommen.

Am Mittwoch war der Verein Frauen für Frauen Burgenland in Oberwart unterwegs und verteilte Zucker: Zucker gegen Gewalt an Frauen!  

Partnergewalt bzw. Gewalt gegen Frauen, die hauptsächlich im eigenen Wohnzimmer stattfindet, muss gestoppt werden. Im Zuge des Gewaltpräventionsprojektes „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ (©Sabine Stövesand), welches bereits seit 2021 in Oberwart und Jennersdorf von der Frauen-, Mädchen-, und Familienberatungsstelle umgesetzt wird, sollen Nachbarinnen und Nachbarn hinsehen statt wegsehen. Sie können Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen anbieten, Gewalt unterbrechen oder gar Leben retten!

Eine Möglichkeit, die häusliche Gewalt zu stoppen, kann die Idee der paradoxen Intervention sein. Bei der Aktion wurden Zuckerpackungen verteilt, die mit dem Spruch „Gewalt unterbrechen – Klopf‘ an und frag‘ nach Zucker“ versehen sind.

Von links nach rechts: Alexandra Wellmann (Sozialarbeiterin in Ausbildung), Hadi Kosumowa (Bäckerei Rudolf), Jennifer Watzdorf (StoP-Projektkoordinatorin)

„Wenn ich Gewalt in der Nachbarwohnung mitbekomme, kann ich anklopfen und nach Zucker fragen. Die Gewalt muss nicht direkt angesprochen werden und ich muss mich nicht selbst in Gefahr bringen. Das Fragen nach Zucker lenkt den Täter ab und kann dem Gewaltopfer Zeit verschaffen bzw. die Gewaltsituation unterbrechen!“,

Jennifer Watzdorf, StoP-Projektkoordinatorin

Mit freundlicher Unterstützung der Projektförderung des Sozialministeriums und in Zusammenarbeit mit dem AÖF.



Neuer Vorstand bei Frauen für Frauen Burgenland

Foto von Links: Veronika Träger, Gabi Strohriegel, Sabina Schloffer, Gabriele Huterer, Barbara Mühl, Esther Wusits.

In der letzten Generalversammlung wurde ein neuer Vorstand für den Verein Frauen für Frauen Burgenland gewählt.

„Unser Vorstand besteht aus sechs Frauen aus der Region, die sich für den Verein und für die Arbeit mit und für Frauen im Südburgenland stark machen wollen. Ich freue mich auf eine  gute und effektive Zusammenarbeit im Sinne der burgenländischen Frauen“.

Mag.a Magdalena Freißmuth, Geschäftsführerin Verein frauen für frauen burgenland

In der ersten Vorstandsitzung unter der Leitung der neuen Obfrau Sabina Schloffer wurden bereits die nächsten Schritte besprochen, die von einer Vorstandsklausur im Februar bis zu einer großen Veranstaltung mit den Kommunalpolitiker*innen reichen.



Partnergewalt und Femizide in Österreich

Am 5. Dezember fanden sich zahlreiche Gäst*innen in der Frauenberatungsstelle Oberwart ein, um der Lesung von Yvonne Widler aus ihrem Buch „Heimat bist du toter Töchter“ zu lauschen. In dem Buch gibt die Autorin den von ihren Partnern oder Ex-Partnern getöteten Frauen das zurück, was ihnen brutal genommen wurde: eine Stimme, die ihre Geschichte erzählt.

Im Anschluss an die Lesung wurden gemeinsam mit der Autorin sowie Karin Gölly (Gewaltschutzzentrum), Robert Gamel (Männerberatung) und Jennifer Watzdorf (Projekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt) Hintergründe häuslicher Gewalt sowie sinnvolle Maßnahmen zu deren Bekämpfung besprochen. Denn zu tun gibt es viel! Monatlich werden in Österreich etwa 3 Frauen ermordet. Beim überwiegenden Teil der Morde an Frauen bestand ein Beziehungs- oder familiäres Verhältnis (z.B. Partner oder Ex-Partner) zwischen Täter und Opfer.

Moderiert von Michaela Fassl (Verein Frauen für Frauen Burgenland) hatte das Publikum die Möglichkeit, gemeinsam mit den Podiumsgäst*innen in einen regen Austausch zu kommen.

Um über weitere Veranstaltung der Frauenberatungsstellen im Südburgenland informiert zu werden, schreiben Sie eine Email an oberwart(@)frauenberatung-burgenland.at



GEWALT GEGEN ÄLTERE MENSCHEN

JENNERSDORF SETZT EIN ZEICHEN!

Am 28.11.2023 eröffnete die Frauen-, Mädchen-, und Familienberatungsstelle Jennersdorf in Kooperation mit dem Verein Pro Senectute die Wanderausstellung „HALT KEINE GEWALT“. Die ganze Feierlichkeit fand an der Schule BORG Jennersdorf statt und wurde mit dem Hissen der Anti-Gewalt-Flagge abgerundet.

Die Wanderausstellung „Halt keine Gewalt“ macht ein wichtiges Thema sichtbar: Gewalt gegen ältere Menschen existiert unter uns. Gewalt gegen ältere Menschen hat viele Facetten und die Dunkelziffer ist hoch. Ältere Menschen, die von Gewalt betroffen sind, schämen sich und trauen sich oft nichts sagen. Sie sind von der Familie, den Angehörigen und / oder dem Fachpersonal aus dem Pflegebereich abhängig. Sie möchten niemandem zur Last fallen – die Gewaltbetroffenheit bleibt somit im Verborgenen. „Halt keine Gewalt“ behandelt dieses Thema und lädt dazu ein, eine bewusstseinsbildende und emotionale Ausstellungsreise zu erleben.

Untermauert wurde die Ausstellung mit einem Beitrag seitens der Frauen-, Mädchen-, und Familienberatungsstelle zum Gewaltpräventionsprojekt „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“ (©Sabine Stövesand). Das Projekt „StoP“ legt seinen Schwerpunkt auf gewaltbetroffene Frauen und hat zum Ziel, dass Partnergewalt in der Gesellschaft nicht mehr toleriert, sondern gestoppt wird.

Highlight der Veranstaltung war das Hissen der Fahne vor dem BORG Jennersdorf. Von 25. November bis 10. Dezember findet jährlich die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ statt. Dabei möchte man weltweit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Aktuell wehen in ganz Österreich hunderte Fahnen, die für das Recht auf ein gewaltfreies Leben stehen.

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins ProSenectute sowie des Sozialministeriums und in Zusammenarbeit mit dem AÖF.



„FREI LEBEN OHNE GEWALT“

– diese Haltung sowie die Unterstützung der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ ist für den Verein Frauen für Frauen Burgenland klare Sache.

Die Frauen-, Mädchen-, und Familienberatungsstelle Oberwart lud am Mittwoch (27.11.2023) zur Fahnen-Aktion ein. Mit der Anti-Gewalt-Flagge „Frei leben ohne Gewalt“, die vor der Frauenberatungsstelle gehisst wurde, wurde ein Zeichen gesetzt: Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben.

16 Tage gegen Gewalt ist eine internationale Kampagne, die jedes Jahr von 25. November bis 10. Dezember auf der ganzen Welt umgesetzt wird. Zwischen dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.11.) und dem internationalen Tag der Menschenrechte (10.12.) wird auf das Recht eines gewaltfreien Lebens aufmerksam gemacht.

Gewalt an Frauen ist weltweit eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. In Österreich ist jede 3. Frau ab ihrem 15. Lebensjahr von körperlicher und/ oder sexueller Gewalt betroffen. Zwischen dem Opfer und dem Täter besteht in der Regel eine Beziehung. Trennungen verschärfen die Gewaltsituation oft und stellen ein erhöhtes Risiko für Frauen in einer Gewaltbeziehung dar. Dies bedeutet, dass der gefährlichste Ort für eine Frau das eigene Zuhause sein kann. In Österreich wurden aktuell 26 Femizide und 41 Mordversuche umgesetzt. Frauen werden, aufgrund ihres Geschlechtes, von ihren Partnern/ Ex-Partnern ermordet.

Das muss ein Ende haben! Die Frauen-, Mädchen und Familienberatungsstelle ist Kontaktstelle für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind und bietet kostenlose und anonyme Beratung dazu an.

Mit freundlicher Unterstützung der Projektförderung des Sozialministeriums, des Land Burgenlands und in Zusammenarbeit mit dem AÖF.


Heimat bist du toter Töchter?

Land der Berge, Land der Femizide: Österreich ist das Land in der EU mit der höchsten Frauenmordrate. Diese Frauen wurden von ihnen nahestehenden Männern ermordet, weil sie Frauen sind.

Die Journalistin YVONNE WIDLER gibt in ihrem Buch „Heimat bist du toter Töchter“ den getöteten Frauen das zurück, was ihnen brutal genommen wurde: eine Stimme, die ihre Geschichte erzählt.

„Im Anschluss an die Lesung werden wir gemeinsam mit der Autorin sowie KARIN GÖLLY (Gewaltschutzzentrum), ROBERT GAMEL (Männerberatung) und JENNIFER WATZDORF (Projekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt) die unumgänglichen Fragen stellen: Wer sind die Täter und was haben sie gemeinsam? Wo liegen die Wurzeln der Frauenfeindlichkeit in Österreich? Und vor allem: Wo müssen wir im Kampf gegen systemische Gewalt gegen Frauen ansetzen?“ so Michaela Fassl, fachliche Leitung der Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen und Moderatorin der Veranstaltung, „der Themenabend ist ein Teil der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen, an der sich unser Verein beteiligt und findet am 5. Dezember um 17:00 Uhr in der Bibliothek der Frauenberatungsstelle in Oberwart statt.“


16 Tage gegen Gewalt – der Aktionsplan

Die jährliche internationale Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen von 25. November bis 10. Dezember wird auch 2023 an den Standorten von Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen umgesetzt.

Die erschreckenden Zahlen: 25 Femizide und 41 Mordversuche bzw. Fälle von schwerer Gewalt wurden bis 15.11.2023 in Österreich dokumentiert (Quelle: AÖF)

Femizid“ ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden“ erklärt Geschäftsführerin Vereines Frauen für Frauen Burgenland, Magdalena Freißmuth „mit zahlreichen Aktionen werden wir auf das Thema aufmerksam machen. Das Team der Frauenberatungsstellen hat sich viele Maßnahmen und Veranstaltungen überlegt. Wir freuen uns auf alle BesucherInnen, die auch ein Zeichen gegen Gewalt setzen und uns dabei begleiten wollen.“

  • Montag, 27.11.2023: Frauenberatungsstelle Oberwart, 11.30 Uhr: die Fahne „16 Tage gegen Gewalt“ wird gehisst.
  • Dienstag, 28.11.2023: an der Schule BORG in Jennersdorf findet die Eröffnungsfeier der Wanderausstellung „Halt keine Gewalt“ statt.
  • Montag, 4. Dezember: 9 Uhr bis 11 Uhr: „Frauen – und Mädchenberatungsstellen kreiden gegen Gewalt“ – vor dem Rathaus in Oberwart.
  • Dienstag, 5. Dezember:
    • Ab ca. 13 Uhr: „Aus mit der Gewalt z’ haus“: Präsentation vom Kreativprojekt der BAFEP-Schülerinnen; Thema: Häusliche Gewalt, die hinter den Fenstern, z’ haus, passiert; im Eingangsbereich der Frauenberatungsstelle Oberwart als Ausstellung.
    • Ab 17 Uhr: Lesung „Heimat bist du toter Töchter“ mit Yvonne Widler als Autorin mit anschließender Podiumsdiskussion mit dem Gewaltschutzzentrum Burgenland, der Männerberatung und StoP-Projektkoordinatorin.

Beratungsangebot im Südburgenland

In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen – laut Statistik sind es nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung. (Quelle: Statistik Austria, 2021)

Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (26,59%). Mehr als jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen (21,88%).

Die Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen von 25. November bis 10. Dezember macht auch 2023 auf das Thema aufmerksam.

„Betroffene Frauen können sich an unsere Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen im Südburgenland wenden. In Oberwart, Güssing und Jennersdorf stehen erfahrene Beraterinnen für Erstkontakt und Folgegespräche zur Verfügung.“

Magdalena Freißmuth, Geschäftsführerin im Verein Frauen für Frauen Burgenland

Terminvereinbarung ist unter der Nummer +43 (0) 3352 33 855 möglich. Nähere Infos sind auf unsere Website www.frauenberaung-burgenland.at zu finden.


DENK MAL NACH! DENK MAL UM!

– unter diesem Motto wurde am Mittwoch erneut ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen in Oberwart gesetzt: das Denkmal in Oberwart stand dabei im Fokus.

Die Mitarbeiterinnen der Frauen-, Mädchen-, und Familienberatungsstelle Oberwart sorgten im Stadtgarten Oberwart für Aufsehen. Mit der Teilnahme an der österreichweiten „Denk mal nach! Denk mal um“ – Aktion wurde am 16.10.2023 auf das alarmierend hohe Ausmaß der Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht.

Die Aktion beinhaltete die Präsentation der „StoP-Fahne“ unmittelbar in der Nähe des Denkmals im Oberwarter Stadtgarten und wurde um 12:05 Uhr umgesetzt. Warum?

„Es ist allerhöchste Zeit, es ist fünf nach zwölf! Gewalt an Frauen ist Ausdruck des tiefsitzenden Patriarchats und ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches von ungleicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse zwischen Frauen und Männern geprägt ist. Frauen werden ermordet, weil sie Frauen sind – das muss ein Ende haben!“,

so Jennifer Watzdorf – Projektkoordinatorin des Gewaltpräventionsprojektes „StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt“.

Mit dem Projekt „StoP- Stadtteile ohne Partnergewalt“ und der Teilnahme an solchen Aktionen setzt sich die Frauenberatungsstelle Oberwart weiter unermüdlich für ein Ende der Gewalt an Frauen und Kinder ein. Diese Aktion soll für alle Frauen, die aufgrund ihrer Ermordung (!) nicht mehr für sich selbst sprechen können, stehen. 

Mit freundlicher Unterstützung der Projektförderung des Sozialministeriums und in Zusammenarbeit mit dam AÖF.



Weihnachtszeit und Mental Load?!

Da ist sie wieder die Weihnachtszeit. Das Verlangen nach der versprochenen Besinnlichkeit ist groß. Aber viele Mütter wissen, dass dieser Wunsch vermutlich unerfüllt bleibt, denn Weihnachten ist sozusagen die Meisterklasse des Mental Load.

Was ist Mental Load? Mental Load beschreibt die emotionale, psychische und physische Last, welche die alltägliche, unsichtbare Verantwortung für die Planung, Organisation und Umsetzung von Haushalt und Familie mit sich bringt. Es umfasst das Erkennen/daran denken, was alles zu tun ist und wann es getan sein muss, in den Bereichen Care-Arbeit, Familienorganisation, Gefühlsarbeit und Wichtelarbeit (Planen und Umsetzen von Weihnachtsfeiern, Geburtstagsfeiern u.v.m.).

Meist liegt diese Verantwortung größtenteils oder vollständig bei den Müttern. Wie Studien belegen, ist diese ständige Überbelastung, meist noch durch die Erwerbstätigkeit der Frauen verstärkt, massiv gesundheitsschädlich, sowie belastend für die Beziehung und das Familiensystem. Gleichberechtigte Elternschaft und wie diese gelingen kann, um den ständig steigenden Druck des Mental Load auf beide Elternteile gerecht aufzuteilen und somit den Grundstein für eine Elternbeziehung auf Augenhöhe zu legen, ist Teil der neuen Elternberatung für werdende Eltern in den Frauen-, Mädchen und Familienberatungsstellen in Oberwart, Güssing und Jennersdorf.

Informationen zu rechtlichen, finanziellen Ansprüchen, sowie Themen rund um die Herausforderungen mit Baby, sind ebenfalls Teil der Beratung.


KONTAKT & TERMINVEREINBARUNG:

elternberatung(@)frauenberatung-burgenland.at
+43 (0) 3358 33 855