Arbeitsminister Martin Kocher hat gestern mit einem Statement für Aufregung gesorgt, zumindest bei uns! Um mehr Menschen in Vollzeitbeschäftigung zu bringen, schlägt er vor, Sozialleistungen bei Teilzeit-Angestellten zu kürzen:

„In Österreich wird bei Sozial- und Familienleistungen wenig unterschieden, ob jemand 20 oder 38 Stunden arbeitet. Wenn Menschen freiwillig weniger arbeiten, dann gibt es weniger Grund, Sozialleistungen zu zahlen.“

Martin Kocher, ÖVP, 14.02.2023

Dass es vor allem Frauen betrifft, die „freiwillig“ weniger arbeiten, ist wohl reiner Zufall!?

Bei Frauen mit Kindern unter drei Jahren, die berufstätig sind, arbeiten 83,1 Prozent in Teilzeit – also unter 36 Wochenstunden. Bei den Vätern sind es lediglich 10,2 Prozent. (Quelle: Familie in Zahlen 2022, ÖIF)

Frauen sind nach wie vor diejenigen, die den Großteil der Sorgearbeit leisten, sich um Kind(er), Angehörige und Haushalt kümmern – also jede Menge unbezahlte und unsichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft leisten! Und DAS soll nun noch bestraft werden, indem man ihnen die Sozialleistungen kürzt?

Frauen sind ohnehin stärker von Armut betroffen als Männer, und nun soll diese noch verstärkt werden?

Wir sind empört über das Statement von Herrn Kocher! Sozialleistungen zu kürzen ist kein Anreiz für Teilzeitangestellte, sondern eine Strafe für diejenigen, die ohnehin mit Diskriminierung auf vielen Ebenen zu kämpfen haben, nämlich Frauen.

https://orf.at/stories/3305168/



Gedanken zur Kocher Aussage vom 14.02.2023